Chaos auf der «Amanda»

Im diesjährigen Gselle-Theater geht es kreuz und quer durcheinander. Ist jeder das, was er vorgibt 
zu sein? Und wer steckt hinter den Diebstählen?

Das Gselle-Theater Küssnacht darf bereits auf eine 103-jährige Geschichte mit über 90 Produktionen zurückblicken. Am Samstag feierte es mit der Komodie «chrüz & quer» eine ausverkaufte Premiere im Monséjour, das Stück wurde geschrieben von Regisseurin Sonja Hofmann. Charmant begrüsste die junge Schiffsaushilfe Luca (Matteo Barmettler) das Publikum zum Dreiakter. Rasch waren die ersten Lacher gesichert.

Auf dem Flusskreuzfahrtschiff Amanda geht es lebhaft zu und her, kämpft doch die Crew mit Personalengpässen. So muss Schiffsärztin Eveline (Nicole Wegmann) zugleich als Rezeptionistin amten und wirkt dezent überfordert. Schiffskoch Pepe (Mario Schmid) macht es ihr mit seinen hypochondrischen Anfällen erst recht nicht einfacher, und der Papagei eines Gastes, der mit seinem derben Wortschatz «Nettigkeiten» austeilt, will ebenfalls versorgt werden. Allrounderin Kim (Lilian Unternährer) ist mit ihren Fähigkeiten leider auch keine grosse Unterstützung, Barkeeperin Caroline (Amy Küng) mit ihren «Medikamenten» gegen Seekrankheiten doch schon eher.

Eine verworrene Komödie – eben «chrüz und quer»

Der vor allem in Frauenangelegenheiten unsichere Verwaltungsangestellte Ernst Gantenbein (Jannis Knüsel) lässt seine analytischen Fähigkeiten nach der Weindegustation an Land fallen und ist danach ganz und gar nicht mehr so ein Ernster, sondern ein ganz Lustiger, wenn auch etwas herausfordernd für seine Mitreisenden. Insbesondere in der Kunsthändlerin Mara Wagner (Sabine Dössegger) hat er eine neue Freundin gefunden. Diese hat zudem eine grosse soziale Ader, sodass sie kurzerhand an der Rezeption einspringt.

In Profilierungsneurose zeigt sich die kaufsüchtige Lebenskünstlerin Philomena Rink (Irene Unternährer), die unbedingt Werbefachfrau Julia Renner (Laura Pfrunder) für den neuen Kreuzfahrtprospekt Modell stehen möchte. Derweil findet Zen-Meister Kaito Kobayashi (Levin Knüsel) keinen ruhigen Ort für seine Yoga-Übungen. Unterhalterin Lisa Hufnagel (Silvana Durrer) plagen einen Hexenschuss – «wobei wir ja nicht auf eigene Leute schiessen» – und Selbstzweifel, ob sie als Entertainerin die richtige Berufswahl getroffen hat. So haben alle Reisenden und Mitarbeitenden ihre eigenen Sorgen. Aber als dann plötzlich kleine Dinge verschwinden, macht sich Dynamik breit: Wer steckt hinter den Diebstählen? Ist jeder wirklich jene Person, die sie vorgibt zu sein? Und inwiefern betreffen die Zeitungsschlagzeilen die Kreuzfahrt auf der «Amanda»? Es folgen noch vier Vorstellungen.

Artikel aus dem Bote der Urschweiz vom 21. Januar 2025


Keine Kommentare an "Chaos auf der «Amanda»"


    Möchtest du etwas schreiben?

    html ist ok