Zwei Brüder, eine Bühne
Die Brüder Jannis und Levin Knüsel stehen gemeinsam auf der Bühne des Gselle-Theaters – zusammen mit ihrer Mutter Nicole Wegmann. Während Jannis bereits Erfahrung gesammelt hat, feiert Levin dieses Jahr sein Debüt. Im Gespräch erzählen die beiden jungen Darsteller über ihren Einstieg ins Theater, die familiäre Zusammenarbeit und die Herausforderungen, die das Bühnenleben mit sich bringt.

Levin, du stehst dieses Jahr zum ersten Mal auf der Gselle-Theater Bühne. Wie kam es dazu?
Levin: Ich war zuvor zwei Jahre im Bühnenbau tätig und habe geholfen, die Kulisse für die Aufführungen zu gestalten. Der Auslöser, dass ich es jetzt auf die Bühne gewagt habe, war der Mangel an männlichen Darstellern – und da ich die Stücke schon immer spannend fand, habe ich mich darauf eingelassen. Es ist eine völlig neue Erfahrung für mich, aber jetzt kann ich sagen: Es macht Spass! Ich kann es jedem empfehlen!
Jannis, wie war dein Einstieg ins Theater?
Jannis: Ganz ehrlich, ich wollte anfangs nie auf die Bühne. Meine Mutter hat mich jedoch immer wieder motiviert und schliesslich hat mich unsere Regisseurin Sonja Hofmann zu einer kleinen Rolle überredet. Rückblickend bin ich sehr froh, dass ich es probiert habe. Mittlerweile geniesse ich es richtig, auf der Bühne zu stehen und mich in unterschiedliche Charaktere hineinzuversetzen. Es ist eine tolle Möglichkeit, aus dem Alltag auszubrechen.
Wie ist es, gemeinsam als Brüder im Theater zu spielen? Unterstützt ihr euch gegenseitig?
Levin: Ja, auf jeden Fall. Ich profitiere sicher von Jannis, der ja auch mehr Erfahrung hat. Er gibt mir Tipps und hilft mir, meine Rolle zu vertiefen.
Jannis: Da wir privat schon viel Zeit miteinander verbringen, gibt es manchmal auch Momente, in denen wir uns gegenseitig herausfordern. Aber letztlich ziehen wir an einem Strang und unterstützen uns. Es ist schön, ein gemeinsames Hobby zu haben, das uns verbindet.
Eure Mutter spielt ebenfalls mit. Wie beeinflusst das eure Familie?
Jannis: Das Theater ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil unseres Familienlebens geworden. Wir bereiten uns manchmal zusammen vor und besprechen unsere Auftritte. Anfangs war ich skeptisch, wie es sein würde, mit meiner Mutter auf der Bühne zu stehen, aber jetzt finde ich es grossartig. Es ermöglicht uns als Familie tolle gemeinsame Erlebnisse.
Levin: Theater ist wirklich ein intensiver Teamsport. Es schweisst uns natürlich auch in der Familie zusammen. Das ist aber sowieso das schöne am Theater, wir stehen nicht nur gemeinsam auf der Bühne, sondern arbeiten auch hinter den Kulissen viel zusammen.
Jannis, bist du bei den Auftritten nervös?
Jannis: Natürlich, sehr sogar. Ich habe bei mir aber festgestellt, dass Nervosität irgendwann verfliegt, sobald ich dann wirklich auf der Bühne stehe. Es ist auch echt erstaunlich, wie viel Sicherheit einem der Zusammenhalt in so einer Theatergruppe gibt.
Was macht euch am meisten Spass am Theater?
Levin: Für mich ist es der Teamgeist. Es ist grossartig, mit Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Lebensbereichen zusammenzuarbeiten. Jeder bringt seine eigenen Erfahrungen und Ideen ein, und zusammen schaffen wir etwas Besonderes.
Jannis: Ich liebe die Kombination aus den intensiven Proben, dem Vereinsleben und den Aufführungen. Es ist ein Hobby, bei dem man sich ausleben kann und das einen vom Alltag ablenkt. Besonders spannend finde ich, wie ein Stück von den ersten Proben bis zur Premiere wächst. Ein spannender Prozess!
Gibt es eine Rolle, die dir besonders in Erinnerung geblieben ist, Jannis?
Jannis: Es ist immer die letzte Rolle, die mir am meisten im Gedächtnis bleibt. Aktuell spiele ich einen pingeligen Verwaltungsangestellten namens Ernst Gantenbein. Es macht Spass, sich intensiv mit dem Charakter auseinanderzusetzen und zu überlegen, wie man ihn am besten darstellt.
Levin, was hat dich am Theaterspielen am meisten überrascht?
Levin: Wie oft und intensiv Szenen geprobt werden. Man denkt vielleicht, dass eine Szene wiederholt wird, bis der Text sitzt. Aber in Wirklichkeit feilt man an jedem Detail, bis auch alles schauspielerisch perfekt ist. Diese Präzision hat mich überrascht, aber auch begeistert, weil man so wirklich in die Rolle hineinwächst.
Was wollt ihr dem Publikum mitgeben, wenn sie eure Aufführungen sehen?
Jannis: Ich möchte, dass das Publikum spürt, wie viel Arbeit hinter einem Theaterstück steckt. Es mag einfach aussehen, aber es ist das Ergebnis von monatelanger Arbeit.
Levin: Theater ist definitiv eine Teamleistung. Von den Bühnenbauern über die Maskenbildner bis hin zu den Souffleusen – jede einzelne Person trägt dazu bei, dass eine Aufführung gelingt und wir einen tollen Unterhaltungsabend bieten können.
Was ist eure grösste Freude, wenn ihr die Bühne verlässt und das Publikum applaudiert?
Jannis: Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass sich die harte Arbeit gelohnt hat und die Zuschauer Spass hatten. Für mich ist das der grösste Lohn.
Levin: Der Applaus wird für mich wie ein Zeichen dafür, dass ich es geschafft habe. Ich werde stolz sein, ein Teil von etwas zu sein, das andere Menschen unterhält und ihnen Freude macht.
Würdet ihr anderen empfehlen, Theater auszuprobieren?
Jannis: Absolut! Theater ist der ultimative Teamsport. Es stärkt das Selbstbewusstsein und ermöglicht einem, über sich hinaus zu wachsen.
Levin: Für mich ist das Theater eine Lebensschule. Man lernt so viel – über sich selbst, über andere Menschen und über das Leben. Es ist eine Erfahrung, die ich jedem empfehlen würde.
Die Premiere steht kurz bevor. Ab dem 18. Januar bringt das Gselle-Theater Küssnacht das Stück «chrüz & quer» auf die Monséjour-Bühne. Erleben Sie eine turbulente Komödie auf dem Flusskreuzfahrtschiff «Amanda», wo eine bunt gemischte Gruppe von Passagieren aufeinandertrifft – jeder mit eigenen Erwartungen an die Reise. Schlussendlich läuft natürlich nichts wie geplant: Die überforderte Crew kämpft mit Personalengpässen und Ausfällen, was zu einem herrlichen Chaos führt. Passagiere und Crew meistern gemeinsam die ab und an eher komischen Herausforderungen.
Vor den Abendvorstellungen verwöhnt Sie das Gselle-Theater wie gewohnt mit Chicken Nuggets, Pastetli, Käsekuchen und weiteren feinen Speisen. Ab Kassenöffnung ist das Theater-Beizli geöffnet.
Sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Tickets für dieses einmalige Abenteuer auf hoher See – das Gselle-Theater freut sich darauf, Sie im Monséjour an Bord der «Amanda» begrüssen zu dürfen!
Aufführungsdaten:
- Samstag, 18. Januar 2025: 13.30 Uhr und 20.00 Uhr
- Sonntag, 19. Januar 2025: 18.00 Uhr
- Mittwoch, 22. Januar 2025: 20.00 Uhr
- Freitag, 24. Januar 2025: 20.00 Uhr
- Samstag, 25. Januar 2025: 20.00 Uhr
- Sonntag, 26. Januar 2025: 18.00 Uhr
Ticket-Reservation unter gselle-theater.ch
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